Ein junger Mann in einer anonymen Betonsiedlung beobachtet mit einem Fernrohr das Liebesleben einer hübschen Frau und gesteht ihr seine Liebe, als sein heimliches Tun entdeckt wird. Nachdem sie ihn mit einem zynischen Spiel bestraft und schliesslich um seine Unschuld gebracht hat, kommt es zu einer indirekten, vieldeutigen Versöhnung, mit der die Frau dem Jungen auch die Notwendigkeit der Liebe in jedem Leben signalisiert.
«All dies inszeniert Kieślowski mit suggestiver Unaufwendigkeit und Knappheit, der Situation entsprechend oft in stummen, nur von einzelnen Gitarren- und Klaviertönen begleiteten Sequenzen, die ihre emotionale Spannung durch die Genauigkeit erhalten, mit der geringfügige Details und Bewegungen in ihrer Zeichenhaftigkeit erkennbar werden. Kieślowski verfügt aber nicht nur über den unbestechlichen Blick des geschulten Dokumentaristen, er hat auch die Fähigkeit, witzige Momente zu gestalten, ohne sich über seine Figuren lustig zu machen; und er ist ein hervorragender Schauspielerregisseur, dem es gelingt, seinen Darstellern das äusserste an Differenziertheit abzugewinnen.» (Christoph Egger, NZZ, 17.11.89)
Drehbuch: Krzysztof Piesiewicz, Krzysztof Kieślowski
Kamera: Witold Adamek
Musik: Zbigniew Preisner
Schnitt: Ewa Smal
Mit: Grażyna Szapołowska (Magda), Olaf Lubaszenko (Tomek), Piotr Machalica (Roman), Stefania Iwińska (Grossmutter), Artur Barciś (junger Mann), Stanisław Stanislaw Gawlik (Briefträger)
87 Min., Farbe, 35 mm, Poln/d/f