«Zwei physisch identische junge Frauen, die eine in Polen, die andere in Frankreich lebend, sind auf rätselhafte Weise miteinander verbunden. Beide haben Musiktalent, beide Zweifel an ihrem gegenwärtigen Geliebten, und beide haben ein schwaches Herz. Und obwohl sie sich nie begegnet sind, spürt die französische Véronique unwillkürlich, dass sich etwas tief Greifendes in ihrem Leben verändert hat, als die polnische Weronika bei einem Rezital auf der Bühne zusammenbricht.
Kieślowski bietet hier vielleicht nicht die luziden moralischen Einsichten seiner Dekalog-Serie, aber eine derart faszinierende Studie eines spirituellen Unruhezustands kann man sich nur von ihm vorstellen. Obschon die Geschichte denkbar einfach ist, ist dies kein einfacher Film, doch seine Kohärenz wird einerseits durch Irène Jacobs leuchtende Doppelrolle, andrerseits durch Kieślowskis mühelose Meisterung verschiedener Stimmungslagen und seinen subtilen Einsatz wiederkehrender Motive sichergestellt. Ob man schluckt, was Kieślowskis These zu sein scheint (wenn wir unsere Verwandtschaft mit geheimnisvollen Seelenverwandten erkennen, können wir von deren Leiden lernen), ist Glaubenssache; doch unbestreitbar ist (...) seine Fähigkeit, einzelnen Orten, Dingen und flüchtigen Momenten eine geradezu metaphysische Suggestivkraft zu verleihen.» (Geoff Andrew, Time Out Film Guide)
Drehbuch: Krzysztof Kieślowski, Krzysztof Piesiewicz
Kamera: Sławomir Idziak
Musik: Zbigniew Preisner
Schnitt: Jacques Witta
Mit: Irène Jacob (Weronika/Véronique), Władysław Kowalski (Weronikas Vater), Halina Gryglaszewska (Weronikas Tante), Philippe Volter (Alexandre), Aleksander Bardini (Dirigent), Sandrine Dumas (Catherine), Louis Ducreux (Professor), Claude Duneton (Véroniques Vater), Lorraine Evanoff (Claude), Guillaume de Tonquedec (Serge), Gilles Gaston-Dreyfus (Jean-Pierre)
98 Min., Farbe, 35 mm, F/Poln/d/f