Um einen früheren Mord zu vertuschen und in den Besitz lange gesuchter Juwelen zu kommen, versucht ein Musiker im viktorianischen London, seine Frau durch Suggestion in den Wahnsinn zu treiben.
Während der Bösewicht und die infamen Ränke, denen sich Ingrid Bergmans Figur in diesem «Psychothriller» ausgesetzt sieht, mindestens für ein heutiges Publikum schon nach Minuten durchschaubar werden und somit keine spezielle Spannung hergeben, besteht sein anhaltender Reiz in der Meisterschaft, mit der George Cukor Dekors, Licht und Kamera einsetzt, um eine buchstäblich erstickende Atmosphäre zu schaffen. Und während Charles Boyer den Schurken mit derart unsympathischen Zügen ausstattet, dass man sich kaum für ihn interessiert, wächst Ingrid Bergmans anfänglich blasse Figur zu einer derart zerrissenen heran, das man sich am Wechselspiel von Verunsicherung und Stärke kaum satt sehen kann. Ungemein einnehmend ist auch Joseph Cotten in der Nebenrolle des liebenden Retters, grossartig die eben 18-jährige Angela Lansbury (in ihrer ersten Filmrolle überhaupt) als das fiese Hausmädchen. (afu) – Reedition mit neuer Kopie.
Drehbuch: John Van Druten, Walter Reisch, John L. Balderston, nach dem Theaterstück «Angel Street» von Patrick Hamilton
Kamera: Joseph Ruttenberg
Musik: Bronislau Kaper
Schnitt: Ralph E. Winters
Mit: Charles Boyer (Gregory Anton), Ingrid Bergman (Paula Alquist), Joseph Cotten (Brian Cameron), Dame May Whitty (Miss Bessie Thwaites), Angela Lansbury (Nancy Oliver), Barbara Everest (Elizabeth Tompkins), Emil Rameau (Maestro Mario Guardi), Edmund Breon (Gen. Huddleston), Halliwell Hobbes (Mr. Muffin), Tom Stevenson (Williams), Heather Thatcher (Lady Dalroy), Lawrence Grossmith (Lord Dalroy)
114 Min., sw, 35 mm, E/d/f