Nach dem Selbstmord ihres Sohnes lernt eine grossbürgerliche Amerikanerin in Rom die Lebensbedingungen der Armen kennen und taucht mehr und mehr in deren Welt ein. Von ihrer Familie schliesslich für verrückt erklärt, lässt sie sich widerstandslos in eine Heilanstalt einweisen, während die Armen sie zur Heiligen verklären.
«In Europa ’51 gibt es, geht man von einer konventionellen Dramaturgie, von der Idee eines perfekt gemachten Films aus, dramaturgische Schwächen, die besonders auffallen, weil die Exposititon (...) so ungewöhnlich elegant und schnell ist. Rossellini verliert dann ein wenig das dramaturgische Gleichgewicht, wenn er seine Heldin auf ihre Entdeckungsreise in die Welt der Armen schickt. Aber ist das nicht viel besser und ‹richtiger›, da eine ebensolche Gleichgewichtsstörung seiner Heldin widerfährt?» (Rudolf Thome, in: Roberto Rossellini, Hanser 1987)
Drehbuch: Roberto Rossellini, Mario Pannunzio, Sandro De Feo, Ivo Perilli, Brunello Rondi, nach einer Geschichte von Roberto Rossellini
Kamera: Aldo Tonti
Musik: Renzo Rossellini
Schnitt: Jolanda Benvenuti
Mit: Ingrid Bergman (Irène), Alexander Knox (George Girard), Ettore Giannini (Andrea Casati), Giulietta Masina (Giulietta, genannt «Passerotto»), Teresa Pellati (Ines, die Prostituierte), Sandro Franchina (Michel Girard), Maria Zanoli (Frau Galli), Marcella Rovena (Frau Puglisi), Giancarlo Vigorelli (Richter), Wiliam Tubbs (Professor Alessandrini), Alfred Browne (Priester)
116 Min., sw, 35 mm, I/d/f