«Nach ihrer Scheidung fährt Marion mit ihrer jungen Cousine Pauline ins Sommerhaus ihrer Familie, in der Nähe von Granville in der Normandie. Am Strand trifft sie ihre Jugendliebe Pierre und lernt dessen Bekannten Henri kennen. Pierre gesteht Marion seine ungebrochene Liebe, sie aber interessiert sich für Henri. Inzwischen bahnt sich eine leise Romanze zwischen Pauline und Sylvain an, einem Jungen, den sie am Strand getroffen hat. (...) Rohmer spricht von allgemeinen Gefühlen, die er mikroskopisch genau sichtbar macht. Er spinnt seine Geschichten mit verblüffender Konsequenz, spielt wie Hitchcock mit offenen Karten: Man wartet als Zuschauer nicht auf eine Lösung – die eh nicht möglich wäre –, aber auf Erlösung aus einer durchgehaltenen Spannung im Gefühlsbereich. Der ‹suspense› liegt im Unausgesprochenen.» (Walter Ruggle, Filmbulletin 1984)
«In Pauline à la plage fasziniert gerade die Identität von Sprache und Charakter bei den sechs Hauptfiguren: die frühreife und altkluge Pauline, die ihre ersten Liebeserfahrungen und Enttäuschungen erlebt, die attraktive Marion, die auf der Suche nach der grossen Liebe ist und sich doch stets in ihren Gefühlen täuscht, (...) der unglücklich in Marion und in sich selbst verliebte Pierre, der galante Schürzenjäger Henri, der unerfahrene, aber ernsthafte Sylvain – sie machen aus dem anzüglichen Vaudeville eine geistreiche Charakterkomödie, aus dem philosophischen Debattierstück eine psychologische Studie.» (Gerhart Waeger, Zoom 1984)
Drehbuch: Éric Rohmer
Kamera: Néstor Almendros
Musik: Jean-Louis Valero
Schnitt: Cécile Decugis, Chris Tate
Mit: Amanda Langlet (Pauline), Arielle Dombasle (Marion), Pascal Greggory (Pierre), Féodor Atkine (Henri), Simon de La Brosse (Sylvain), Rosette (Louisette), Michel Ferry (Sylvains Freund), Marie Bouteloup (Marie)
94 Min., Farbe, 35 mm, F/d