Eine junge Frau verliebt sich während ihrer Sommerferien, schreibt dem geliebten Mann beim Abschied allerdings in der Hektik eine falsche Adresse auf. Die Jahre vergehen, ohne dass sie etwas von ihm hört. Dennoch bleibt sie ihm treu, erzieht die gemeinsame Tochter und lebt mit zwei Männern zusammen – bis der Geliebte unverhofft und wie durch ein Wunder wieder auftaucht.
«Rohmers Lebensnähe wirkt immer wieder schmerzlich, denn während man der Frau wünscht, ihr verschollenes Ideal von Mannsbild möge wieder auftauchen, sehen wir zu, wie sie sich mit den beiden andern schwer tut. Nur zwei Gewissheiten bleiben einem in diesen Momenten: Der nächste Frühling folgt auf den Winter bestimmt, und Rohmer wird die Shakespear'sche Fügung schaffen, die aus der ausweglosen Situation ein offenes und doch glücklich anmutendes Ende stiftet. Die wundersame Wiedervereinigung, zu der der Film gelangt, hat der französische Gefühlsgeometer jedenfalls dem ‹Wintermärchen› des englischen Machtanalytikers entlehnt.» (Walter Ruggle, Züri-Tip 1992)
Drehbuch: Éric Rohmer
Kamera: Luc Pagès
Musik: Sébastien Erms
Schnitt: Mary Stephen
Mit: Charlotte Véry (Félicie), Frédéric van den Driessche (Charles), Michel Voletti (Maxence), Hervé Furic (Loïc), Ava Loraschi (Élise), Christiane Desbois (die Mutter), Rosette (die Schwester), Jean-Luc Revol (der Schwager), Haydée Caillot (Edwige), Jean-Claude Biette (Quentin), Marie Rivière (Dora), Roger Dumas (Léontes)
114 Min., Farbe, 35 mm, F/d