Einer der berühmtesten Titel der Frühzeit des Kinos. Die Produktionsfirma Film d'Art trat an, dem als Schaubudenklamauk abgestempelten Film eine neue, künstlerische Dimension zu verleihen. Sie wählte als Plot einen berühmten Stoff aus der französischen Geschichte, verpflichtete dafür mit Lavedan einen Drehbuchautor, der Mitglied der Académie Française war, mit Le Bargy für die eine Hauptrolle und die Schauspielerführung einen Darsteller, der seit über zwanzig Jahren zu den Stützen der Comédie Française gehörte; dazu kamen weitere bekannte Ensemblemitglieder dieses Hauses, mit Emile Bertin einer der damals renommiertesten Bühnenbildner, und man bestellte – eine Novität in der Filmgeschichte – bei keinem Geringeren als Camille Saint-Saëns eine originale Begleitmusik. Das Resultat mag uns heute sehr theatralisch steif vorkommen, im Kontrast zum bis anhin üblichen Gestikulieren und Grimassieren wirkte es als künstlerische Revolution. (meg)
Drehbuch: Henri Lavedan
Kamera: Emile Pierre
Mit: Charles Le Bargy (Henri III), Albert Lambert (Duc de Guise), Gabrielle Robinne (Duchesse de Noirmoutier), Berthe Bovy (ein Page), Albert Dieudonné, Jean Angelo, Rolla Norman, Raphaël Duflos
15 Min., 35 mm, J/14