Wie Szenen einer Ehe beruht auch Von Angesicht zu Angesicht auf einer Fernsehserie, die jedoch von Beginn an auf eine Kinoauswertung hin konzipiert war: Die Psychiaterin Jenny zieht während einer langen Auslandreise ihres Ehemanns in das Haus ihrer Grosseltern, in dem sie aufgewachsen ist. Lang verdrängte Kindheitserinnerungen und teilweise traumatische Begegnungen mit Männern offenbaren plötzlich ihre tiefe Lebenskrise, die in einen Selbstmordversuch mündet.
«Der Film analysiert die Ängste eines Menschen, den nicht nur berufliche oder private Probleme überfordern, sondern der plötzlich von Zweifeln am Sinn seiner Existenz überfallen wird. Bergman realisiert das virtuos in einer Mischung aus penibler Beobachtung alltäglicher Details und düsteren Traumvisionen.» (Reclams Filmführer)
«Liv Ullmann macht Von Angesicht zu Angesicht zu einem Must für jeden ernsthaften Filmfan. Seit ihrem Debüt in Bergmans Persona vor zehn Jahren hat man keine vergleichbare psychische Tiefe auf der Leinwand gesehen.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 6.8.1976)
Drehbuch: Ingmar Bergman
Kamera: Sven Nykvist
Musik: Wolfgang Amadeus Mozart
Schnitt: Siv Lundgren
Mit: Liv Ullmann (Dr. Jenny Isaksson), Erland Josephson (Dr. Tomas Jacobi), Gunnar Björnstrand (Jennys Grossvater), Aino Taube (Jennys Grossmutter), Sven Lindberg (Erik, Jennys Mann), Kari Sylvan (Maria), Sif Ruud (Elisabeth Wankel)
135 Min., Farbe, 35 mm, Schwed/d/f