Der Jahrmarktsmagier Dr. Vogler, Anführer einer Gauklertruppe, die Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Weg nach Stockholm ist, kehrt in das Haus eines Grossbürgers ein, wo seine Kunst des «Magnetismus» der öffentlichen Kontrolle unterzogen werden soll. Von einem kühlen Rationalisten in die Enge getrieben, erscheint Vogler zeitweise als blosser Hochstapler, inszeniert dann aber übersinnliche Erscheinungen, die den ganzen Haushalt in Verwirrung stürzen.
Einer von Bergmans kuriosesten Filmen, gerade dadurch auch faszinierend. Tempo und Stil wechseln dauernd, der Erzählfokus verlagert sich mehrmals und möglicherweise nicht immer gewollt. Die Figur Voglers gibt bei näherer Betrachtung allerdings ein herrlich sarkastisches Selbstporträt des Künstlers ab: ein Scharlatan, dessen magistrale Aura hauptsächlich auf Selbststilisierung und der Tatsache beruht, dass er sich selber so ernst nimmt. Mit einem märchenhaften Deus ex Machina verhilft Bergman dem Künstler in diesem Fall zwar zum Triumph. Ins Zwielicht gerückt hat er ihn bis zu diesem Moment aber schon mehr als genug. (afu)
Drehbuch: Ingmar Bergman
Kamera: Gunnar Fischer, Rolf Halmquist
Musik: Erik Nordgren
Schnitt: Oscar Rosander
Mit: Max von Sydow (Albert Emanuel Vogler), Ingrid Thulin (Herr Aman/Manda Vogler), Naima Wifstrand (Grossmutter), Gunnar Björnstrand (Dr. Vergérus), Erland Josephson (Konsul Egerman), Gertrud Fridh (Ottilia Egerman), Bengt Ekerot (Johan Spegel), Åke Fridell (Tubal), Bibi Andersson (Sara Lindquist), Lars Ekborg (Simson)
100 Min., sw, 35 mm, Schwed/e