«In Bergmans Regiedebüt lassen sich die künstlerischen Einflüsse beobachten, die sein Frühwerk kennzeichnen, gleichzeitig kommt im melodramatischen Sujet, im Thema von Wahrheit und Lüge, schon Bergmans Handschrift zum Ausdruck. Ähnlich wie Max Ophüls und Douglas Sirk, die ihre Karriere beim Theater begannen, nutzt Bergman die an das Theater und an den Stummfilm angelehnte melodramatische Form, um die Erzählung im Spannungsfeld von Land und Stadt zu entfalten. Die Bilder eines idyllischen Dorfes wirken zu Beginn noch wie Illustrationen: Die Kirche ragt über die Häuser, der Bus bringt Neues aus der weiten Welt. Durch diesen Prolog wird die Geschichte einer jungen Frau zu einer gesellschaftlichen Studie. Nelly lebt bei ihrer Stiefmutter Ingeborg, ihre wahre Mutter Jenny führt in Stockholm einen Schönheitssalon. Dem Kampf der beiden Frauen um das achtzehnjährige Mädchen entspricht das Werben des biederen Uffe und des zwielichtigen Jack. Moralische Frage und melodramatische Antworten, das letzte Wort hat der Erzähler.» (Freunde der Deutschen Kinemathek)
Drehbuch: Ingmar Bergman, nach dem Theaterstück «Moderdyret» von Leck Fischer
Kamera: Gösta Roosling
Musik: Erland von Koch
Schnitt: Oscar Rosander
Mit: Inga Landgré (Nelly), Stig Olin (Jack), Dagny Lind (Ingeborg Johnson), Marianne Löfgren (Jenny), Allan Bohlin (Ulf), Ernst Eklund (Onkel Edvard), Signe Wirff (Tante Jessie), Svea Holst (Malin), Arne Lindblad (Bürgermeister), Julia Caesar (Frau des Bürgermeisters)
93 Min., sw, 35 mm, Schwed/e