Die Strasse vor einer Mietskaserne der Lower East Side wird zur Bühne, auf der die Entwicklung zweier Beziehungen durchgespielt und kommentiert wird: das Drama zwischen Frank und seiner Frau Anna, die er mit dem Milchmann erwischt und umbringt, und parallel dazu die Geschichte der Tochter Rose, deren Liebe zu Sam auf subtilere Weise zerbricht.
Elmer Rices erfolgreiches, 1929 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetes Stück spielt an diesem einzigen Schauplatz. King Vidor war, wie er in seiner Autobiografie berichtet, überzeugt, dass man diese effiziente Einheit des Ortes nicht aufbrechen durfte. Um den Film dennoch nicht statisch wirken zu lassen, hielt er die Kamera ständig in Bewegung und fing so jeweils wechselnde Ausschnitte der Hausfassade und des Strassenstücks ein. Besonders stolz war Vidor auf die Zusammenarbeit mit Alfred Newman: Vor den Dreharbeiten entwarf er mit ihm einen genauen Plan, wie sich Musik und Dialog gegenseitig zu dramatischer Wirkung steigern sollten, und gemeinsam entwickelten sie beim Drehen diese Verzahnung weiter. «Ich glaube, dem Publikum ist oft nicht bewusst, wie diese Effekte erzeugt werden, aber ich weiss, dass sie viel zur Dramatik beitragen und emotionelle Reaktionen hervorrufen, die man nicht so leicht vergisst.» (King Vidor)
Drehbuch: Elmer Rice, nach seinem Theaterstück
Kamera: George Barnes
Musik: Alfred Newman
Schnitt: Hugh Bennett
Mit: Sylvia Sidney (Rose Maurrant), William Collier jr. (Sam Kaplan), Estelle Taylor (Anna Maurrant), David Landau (Frank Maurrant), Russell Hopton (Steve Shankey), Beulah Bondi (Emma Jones), John Qualen (Karl Olsen), Greta Granstedt (Mae Jones), Max Montor (Abe Kaplan)
80 Min., sw, 16 mm, E, ab 14