Eine Gruppe von Outlaws, die aus Not zu Räubern geworden sind, wird von Kopfgeldjägern erbarmungslos verfolgt und verschanzt sich in den verschneiten Bergen von Utah. Silenzio, ein stummer Revolverheld, wird engagiert, um sich gegen die Kopfgeldjäger zu stellen. Seine Taktik jedoch geht nicht auf.
«Corbuccis Italo-Western gehört zu den legendärsten Werken des Genres, das auf oft provokative Weise die Klischees des klassischen Western unterwandert. Auch triumphiert hier nicht wie üblich das Gute, sondern die Inkarnation des Bösen in Gestalt des eiskalten Kopfgeldjägers Loco. Corbuccis nüchterne Erzählweise steht in reizvollem Kontrast zur Arbeit des Komponisten Ennio Morricone, der unter anderem mit einem einprägsamen musikalischen Leitmotiv die Bilder reitender Männer im Schnee untermalt. Derart ruhige, atmosphärische Einstellungen wechseln mit harten Schnitten, extremen Nahaufnahmen und Reisszooms: eine teils krude wirkende Kameraarbeit, die die rohe Brutalität des Films unterstreicht.» (Arte Magazin, April 2006)
Zur Spirale von Gewalt und Gegengewalt, die Il grande silenzio in den sechziger Jahren zu einem umstrittenen Fall machten, meinte Corbucci selbst: «Diesen Film habe ich Luther King, Che Guevara, Bob Kennedy und all denen gewidmet, die ermordet worden sind und deren Tod in jedem Fall zu etwas gedient hat, und wenn nur dazu, die Gewalttätigkeit zu verdammen.» (Filmpodiumszeitung, Mai 2002)

Drehbuch: Sergio Corbucci, Bruno Corbucci, Mario Amendola, Vittoriano Petrilli
Kamera: Silvano Ippoliti
Musik: Ennio Morricone
Schnitt: Amedeo Salfa

Mit: Jean-Louis Trintignant (Gordon/Silenzio), Klaus Kinski (Loco), Frank Wolff (Sheriff Gideon Burnett), Luigi Pistilli (Pollicut), Vonetta McGee (Pauline Middleton), Marisa Merlini (Regina), Carlo D'Angelo (Gouverneur von Utah), Mario Brega (Martin), Maria Mizar (Saloonmädchen), Marisa Sally (Saloonmädchen), Raf Baldassarre (Sanchez, Kopfgeldjäger)

105 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f