«‹Der Spion der aus der Kälte kam› gilt als eine von John Le Carrés besten Arbeiten, und die Verfilmung durch Martin Ritt ist eine bemerkenswerte werkgetreue Adaptation, welche die desillusionierte bis verzweifelte Stimmungslage des Romans spiegelt und damit perfekt zum Ostberliner Schauplatz des Kalten Krieges passt. (…) Richard Burton gibt den ausgebrannten Geheimagenten Alec Leamas, der einen letzten Auftrag fasst: den Maulwurf in der eigenen Organisation aufzudecken, die sich in eine kommunistische Zelle in Ostberlin eingeschleust hat.» (Jeff Stafford, Turner Classic Movies)
Die Verkörperung Leamas gilt auch als eine der besten Leistungen Richard Burtons und brachte den Star wieder mit Claire Bloom zusammen, seiner Partnerin in Look Back in Anger und damaligen Geliebten, was auf dem Set zu erheblichen Spannungen führte – zumal die Rolle des ernüchterten Alkoholikers Burtons persönlichen Neigungen gefährlich nahe kam. Die prekäre Konstellation dürfte aber dazu beigetragen haben, dass der engagierte Liberale Martin Ritt seiner sonstigen Neigung zum Moralisieren hier niemals verfiel und Le Carrés Welt der Spionage und des Verrats mit «entwaffnendem Mangel an Sentimentalität» (Geoff Andrew) wiedergab.
Drehbuch: Paul Dehn, Guy Trosper, nach dem Roman von John Le Carré
Kamera: Oswald Morris
Musik: Sol Kaplan
Schnitt: Anthony Harvey
Mit: Richard Burton (Alec Leamas), Claire Bloom (Nan Perry), Oskar Werner (Fiedler), Sam Wanamaker (Peters), Rupert Davies (Smiley), Peter van Eyck (Hans-Dieter Mundt), George Voskovec (ostdt. Anwalt der Verteidigung), Cyril Cusack (Control), Bernard Lee (Patmore), Michael Hordern (Ashe), Robert Hardy (Dick Carlton)
112 Min., sw, 35 mm, E/d/f, J/14