Mit geringen Mitteln im Norden Japans gefilmt, kreist Elegy of the North nach dem Romanbestseller der Schriftstellerin Yasuko Harada «um zwei seltsam verschränkte Liebespaare: Die junge Frau fühlt sich von einem reifen Mann angezogen, dessen Frau wiederum die Mätresse eines jüngeren Mannes ist. Die Musik, einzelne lange Einstellungen und die Impulsivität seiner Hauptdarstellerin Yoshiko Kuga im Vergleich zur Zurückhaltung der anderen Schauspieler lassen den Film betont melodramatisch erscheinen. Durch die sehr reichhaltige Découpage gewinnt die Erzählung stark an Dynamik. Gosho spielt mit der Höhe der Einstellungen (Einstellungen von oben herab oder sehr tiefe Kamerapositionen) oder mit deren Tiefe (von Ensemble-Einstellungen zur Nahaufnahme) und setzt – sehr unüblich im japanischen Kino der fünfziger Jahre – den Dolly-Kamerakran ein sowie sehr ausgeprägte Schwarzweiss-Kontraste. Zweifellos erreicht Gosho gegen das Ende der fünfziger Jahre die vollendete Meisterschaft seiner Inszenierungskunst.» (Hubert Niogret, Positif Nr. 313, Paris, März 1987)
Drehbuch: Toshio Yasumi, Shigeko Yuki, nach einem Roman von Yasuko Harada
Kamera: Junichi Segawa
Musik: Yasushi Akutagawa
Mit: Yoshiko Kuga (Reiko Hyodo), Masayuki Mori (Setsuo Katsuragi), Mieko Takamine (Akiko Katsuragi), Fumio Watanabe (Tatsumi Furuse), Tatsuo Saito (Reikos Vater), Atsuo Takasaki (Nobuhiko), Kumeko Urabe (ältere Dienerin)
117 Min., sw, 16 mm, Jap/e