«Ein perfektes Beispiel für ‹Goshoismus›, man möchte lachen und weinen zugleich. Wie immer in Goshos Welt ist der Mensch organisch in seine Umwelt eingebunden; Goshos Mitgefühl für seine Figuren enthüllt deren Innenleben.» (Arne Svensson: Japan, Screen Series, 1971)
«Angesiedelt in einem armseligen Mietshaus in einer Vorstadt Tokios unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, erzählt der Film vom Alltag seiner Bewohner, besonders vom Ehepaar Hiroko und Ryukichi Ogata, die eines Tages ein ausgesetztes Baby vor ihrer Schwelle finden. Das Mietshaus wird von vier grossen Industrieschloten überragt, die je nach Standpunkt des Betrachters wie drei oder zwei Kamine oder sogar nur wie ein einziger aussehen. Ähnlich verändert sich auch die Einstellung der Ogatas gegenüber dem verlassenen Säugling, als sie sich mehr und mehr an ihn gewöhnen und ihn lieb gewinnen.» (Film Index International)
Where Chimneys Are Seen gilt als einer der wichtigsten japanischen Nachkriegsfilme und brachte Gosho internationale Anerkennung, u. a. wurde er an den Berliner Filmfestspielen mit dem Friedenspreis ausgezeichnet.
Legendär geworden ist der Schlusssatz des Films: «Das Leben ist das, was man darin sieht. Es kann süss oder bitter sein, das hängt von einem selbst ab.»
Drehbuch: Hideo Oguni, nach der Geschichte «Arglose Menschen» von Rinzo Shiina
Kamera: Mitsuo Miura
Musik: Yasushi Akutagawa
Schnitt: Nobu Nagata
Mit: Ken Uehara (Ryukichi Ogata), Kinuyo Tanaka (Hiroko Ogata), Hiroshi Akutagawa (Kenzo Kubo), Hideko Takamine (Azuma Senko), Chieko Seki (Yukiko Ikeda), Haruo Tanaka (Chujiro Tsukahara), Ranko Hanai (Katsuko Ishibashi), Kumeko Urabe (Kayo Nojima), Takeshi Sakamoto (Tokuji Kawamura)
108 Min., sw, 35 mm, Jap/e