«Mit An Inn at Osaka setzte Gosho seine Schilderung des japanischen Alltagslebens fort, in dem sich langsam die Auswirkungen des wild gewordenen Neokapitalismus zu zeigen begannen, der heute triumphiert. Osaka gilt in Japan als die Wirtschaftsstadt par excellence, wo alles dem Gewinnstreben untergeordnet ist, und es ist darum wichtig zu wissen, ob ein Film dort spielt. Tatsächlich ist die titelgebende Herberge ein Mikrokosmos des damaligen Osaka.» (Max Tessier: Images du cinéma japonais, 1981)
«Ein aus dem Leben gegriffener Ausschnitt des Daseins im japanischen Wirtschaftszentrum. Ein japanischer Kritiker schrieb: ‹Der Akzent liegt auf dem Geld in der Hauptstadt des Geldes, Osaka. Auch wenn die Hauptfiguren nicht materialistisch sind, stellen sie fest, dass sie ohne Geld nicht leben können.› Diese allmähliche Entdeckung untergräbt sowohl die Moral wie auch die Ideale aller Filmfiguren. Der Mann, der von Tokio nach Osaka strafversetzt wurde, die Dienerinnen im Wirtshaus, die Geisha – alle werden völlig von ihrem Bedürfnis nach Geld kontrolliert, auf Kosten ihrer Instinkte und ihrer besseren Natur. Ein extrem starker, sehr trauriger Film und in seinem Understatement eine der allerbesten Anklagen im Nachkriegsjapan.» (Joseph L. Anderson, Donald Richie: The Japanese Film. 1959)

Drehbuch: Toshio Yasumi, Heinosuke Gosho, nach der Vorlage von Takitaro Minakami
Kamera: Joji Obara
Musik: Ikuma Dan

Mit: Shuji Sano (Kyoichi Mita), Toshio Hosokawa (Tahara), Nobuko Otowa (Uwabami), Mitsuko Mito (Orika), Hiroko Kawasaki (Otsugi), Sachiko Hidari (Oyone)

124 Min., sw, 35 mm, Jap/e