Ein legendärer Film, der nur ganz selten zu sehen ist. Stanley Kubricks allegorisches Kriegsdrama war sein erster abendfüllender Film, den er mit minimalem Budget selbst produzierte. Da das Ergebnis den Qualitätsansprüchen des Perfektionisten Kubrick nicht entsprach, hat Kubrick es nicht bedauert, dass die einzige bekannte Kopie des Films im George Eastman House kaum gezeigt wurde. «Kubrick ist vielleicht zu voreilig, wenn er Fear and Desire als ‹Studentenfilm› abschreibt. ‹Films Quarterly› betont, dass die Amateurqualitäten des Films seine Tugenden umso deutlicher machen. Die wichtigste dieser Tugenden ist Kubricks Umgang mit der Kamera, mit der er durchsichtig klare Bilder erschafft, besonders in den verschatteten Waldszenen. Wie der Text des Prologs es verspricht, wird der Wald zu einer Metapher für den Dschungel der menschlichen Psyche, das Herz der Dunkelheit, von dem Joseph Conrad schrieb. Alle vier zentralen Charaktere sind Opfer der Angst (fear) vor dem Tod und der Begierde (desire) nach dem Mädchen, das sie in den Wäldern entdecken.» (Gene Phillips, zit. nach Programmheft Filmmuseum München, Sept. 2007)
Drehbuch: Stanley Kubrick, Howard O. Sackler
Kamera: Stanley Kubrick
Musik: Gerald Fried
Schnitt: Stanley Kubrick
Mit: Frank Silvera (Sgt. Mac), Kenneth Harp (Lt. Corby), Virginia Leith (junges Mädchen), Paul Mazursky (Private Sidney), Steve Coit (Private Fletcher), David Allen (Erzähler)
62 Min., sw, 35 mm, E