Die wildbewegte Lebensgeschichte des Arztes und Dichters Zhivago vor dem Hintergrund der russischen Revolution.
«David Lean war ein Regisseur, der die Ökonomie der Wirkung beherrschte. (…) Doctor Zhivago zieht die Zuschauer in seinen Bann, weil das Menschenschicksal ins Zentrum gerückt wird. Die Verwirrung der Gefühle, die Leidenschaften eines Mannes zwischen zwei Frauen, nichts kann uns mehr ergreifen, nichts ist grösser, nicht einmal die Oktoberrevolution. (…) Lean war ein Gigantomane, ein Perfektionist des Dekors. (…) Er baut sein künstliches, pathetisches Bilderbuch-Russland um die Figuren herum und verleiht ihnen damit fast biblischen Glanz, erzählt unaufgeregt und unglaublich glamourös, verlässt nie die Perspektive der Leidenden und führt den Zuschauer mit der Autorität des gewieften Erzählers durch die Höhen und Tiefen einer gewaltigen Geschichte. Er zeigt das Grausame, Unvorstellbare schön und gibt dem Leiden Poesie; er erzählt ein Märchen über die Wahrheit der Gefühle.» (Leander Haussmann, SZ-Filmkritik, 18.4.2006)
Drehbuch: Robert Bolt, nach dem Roman von Boris Pasternak
Kamera: Freddie Young, Nicolas Roeg (ungenannt)
Musik: Maurice Jarre
Schnitt: Norman Savage
Mit: Omar Sharif (Dr. Yuri Zhivago), Julie Christie (Lara), Geraldine Chaplin (Tonya Gromeko), Rod Steiger (Komarowsky), Alec Guinness (General Yevgraf Zhivago), Tom Courtenay (Pascha Antipow), Rita Tushingham (das Mädchen), Klaus Kinski (Kostoyed Amurski), Siobhan McKenna (Anna), Ralph Richardson (Alexander Gromeko), Noel Willman (Razin), Adrienne Corri (Amelia)
199 Min., Farbe, 35 mm, E/d, J/12