«Einer der schönsten Vorkriegsfilme von Renoir, das heisst, einer der schönsten Filme überhaupt. Die Geschichte spielt unter ausländischen Steinbrucharbeitern in der Provence, und Renoir war um puren Verismus bemüht. Kein Studio, keine Stars, kein Make-up: ‹Wir wollten, dass sich das Publikum vorstellen könnte, eine unsichtbare Kamera habe die Phasen eines Konfliktes gefilmt, ohne dass die unbewusst in diesen Konflikt verwickelten Menschen sich dessen bewusst geworden wären.› Das Resultat steht gleichwohl in antik-französisch-klassischer Dramentradition. Toni, der Italiener, ist verheiratet mit Marie, aber verliebt in Josépha, die Spanierin, die die Geliebte ihres Vetters ist, aber den belgischen Vorarbeiter heiratet, der sie vergewaltigt hat. (…) Renoir, 22 Jahre nachdem er den Film gedreht hatte: ‹Diese Arbeiter sind die echtesten Erben der griechisch-römischen Tradition, die uns zu dem gemacht hat, was wir sind.›» (Die Zeit, 12.9.1969)
Toni erwies sich als Meilenstein in Renoirs Karriere – hier konnte der Regisseur beweisen, wie perfekt er die filmische Situierung einer Geschichte beherrschte.
Drehbuch: Jean Renoir, Carl Einstein, nach einer Recherche von Jacques Mortier
Kamera: Claude Renoir
Musik: Paul Bozzi
Schnitt: Marguerite Renoir, Suzanne de Troeye
Mit: Charles Blavette (Antonio «Toni» Canova), Celia Montalván (Josépha), Jenny Hélia (Marie), Édouard Delmont (Fernand), Max Dalban (Albert), Andrex (Gaby, Joséphas Cousin), Michel Kovachevitch (Sébastian), Paul Bozzi (Jacques, der Gitarrist)
84 Min., sw, 35 mm, F/e