Zwischen den Meilensteinen Mean Streets und Taxi Driver hat der gerade zum Regiestar avancierende Scorsese für eine Fernsehreihe diesen filmisch anspruchslosen, aber herrlich beredten kleinen Dokumentarfilm gedreht, in dem er mit seiner Mutter und seinem Vater in der guten Stube und am Esstisch sitzt und sie nach ihrer sizilianischen Herkunft und ihrer Jugend als Secondos in New Yorks Little Italy befragt. Aus Mama sprudelts heraus wie ein Wasserfall, und bevor sie sich wieder zum anfänglich zögerlichen Papa aufs plastiküberzogene Sofa setzt, rührt sie jeweils in ihrer berühmten Tomatensauce. Beide Elternteile entpuppen sich als begnadete Erzähler und Theatraliker, das Einwandererquartier der Vorkriegszeit mit seinen zehnköpfigen Familien in Zweizimmerwohnungen erwacht in tausend Anekdoten zum Leben. Auch dieser Apfel fiel nicht weit vom Stamm. (afu)
Drehbuch: Larry Cohen, Mardik Martin, Martin Scorsese (ungenannt)
Kamera: Alec Hirschfeld
Schnitt: Bertram Lovitt
Mit: Catherine Scorsese, Charles Scorsese, Martin Scorsese
49 Min., Farbe, Video, E/f