«‹Yeah, I worked in a barber shop. But I never considered myself a barber›, lauten die ersten Sätze des von Billy Bob Thornton unvergleichlich trocken rausgeraspelten Off-Kommentars. Sie enthalten schon das typische Dilemma einer heillosen Hauptfigur aus Coenscher Aufzucht: Ed, ein kleiner Mann, will nicht bei seinem Leisten bleiben und macht einen Plan, doch die Welt gehorcht einer grösseren Unordnung als der in seinem Kopf. (…) Wie ein leicht ausgemergelter Wiedergänger von Humphrey Bogart raucht Ed Kette und redet kaum, noch weniger fühlt er. Wie tot sitzt er neben seiner Frau auf dem Sofa. Seine Frau hat einen Liebhaber, den erpresst er für eine dubiose Investition, dann tötet er ihn. Von da an geht's bergab.» (Merten Worthmann, Die Zeit, 46/2001)
«Ein ‹schlub› ist dieser Held, haben die Coens erklärt, und der Film ist eine wunderschöne Studie in Slowmotion, schwarzweiss natürlich, so dass einem Filme von Preston Sturges oder Frank Capra in Erinnerung kommen, aber auch, darüber hinaus, die Eifersuchtsstücke von Renoir oder Dreyer. Und an Buster Keaton und Harry Langdon muss man denken, von denen Billy Bob Thornton wohl gelernt hat, wie man Traurigkeit und Trance zeigt, ohne dass gleich Verzagtheit daraus werden könnte.» (Fritz Göttler, Schnitt #24)
Drehbuch: Joel & Ethan Coen
Kamera: Roger Deakins
Musik: Carter Burwell
Schnitt: Roderick Jaynes [=Joel & Ethan Coen], Tricia Cooke
Mit: Billy Bob Thornton (Ed Crane), Frances McDormand (Doris Crane), Michael Badalucco (Frank), James Gandolfini (Big Dave Brewster), Scarlett Johansson (Birdy Abundas), Katherine Borowitz (Ann Nirdlinger Brewster), Jon Polito (Creighton Tolliver), Christopher Kriesa (Officer Persky), Richard Jenkins (Walter Abundas), Tony Shalhoub (Freddy Riedenschneider), Alan Fudge (Dr. Diedrickson), Jennifer Jason Leigh (Inhaftierte, ungenannt)
116 Min., sw, 35 mm, E/d/f, J/14