Um den Talmud studieren zu können, verkleidet sich die junge Jüdin Yentl in der polnischen Provinz als Junge und gerät darüber bald in Gefühlsverwirrungen und neue Rollenzwänge.
Dieses märchenhafte Melodrama und intime Musical ist der Regieerstling von Barbra Streisand, selbst Tochter jüdischer Einwanderer aus Österreich, die auch das Drehbuch schrieb, als Produzentin fungierte und die Hauptrolle spielt. «Dieser Film war ihr langjähriger Traum. Über zehn Jahre hinweg hatte sie versucht, an die Rechte der Erzählung von Isaac Bashevis Singer zu kommen. Vier Jahre lang arbeitete sie dann am Film selbst und brachte schliesslich ein Werk mit viel Stil und viel Herz zustande. Es stimmt zwar, dass sie, als Frau in den Vierzigern, nicht gerade wie ein 17-jähriger Junge aussieht. Die 17 Jahre hingegen nimmt man ihr ab – und das ohne viel Kunstlicht oder zusätzliche Filter. Und sie singt wie ein Engel. Yentl ist ein Film mit einem grossartigen Mittelteil – diese mittleren 100 Minuten sind charmant und bewegend und erstaunlicherweise höchst interessant. Die fröhlichen, energiegeladenen Darstellungen – nicht nur die von Streisand, die hier ihren besten Auftritt hat – tragen viel zum Charme des Films bei.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 9.12.1983)

Drehbuch: Barbra Streisand, Jack Rosenthal, nach der Erzählung von Isaac Bashevis Singer
Kamera: David Watkin, Songtexte: Alan und Marilyn Bergman
Musik: Michel Legrand
Schnitt: Terry Rawlings

Mit: Barbra Streisand (Yentl), Mandy Patinkin (Avigdor), Amy Irving (Hadass), Nehemiah Persoff (Papa), Allan Corduner (Shimmele), Ruth Goring (Esther Rachel), Doreen Mantle (Mrs. Shaemen), Miriam Margolyes (Sarah)

133 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f, J/12