Pierre und Renée, ein verzweifeltes Liebespaar, mieten ein Zimmer im Hôtel du Nord, um gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Doch nachdem Pierre auf Renée geschossen hat, findet er nicht mehr den Mut zur Vollendung der Tat und stellt sich der Polizei. Renées Verletzungen sind indes nicht tödlich; nach ihrer Genesung wird sie von der «Familie» der Hotelbewohner aufgenommen.
«Die Bedeutung des Films liegt auch darin, dass er ein Werk Carnés ohne Prévert ist. Und doch tauchen Figuren auf, die man gerne als ‹prévertien› qualifizieren möchte. (…) Ein Film ohne Alter, dessen Vorzug es ist, dass er in einem der Fantasie entsprungenen und daher ständig glaubwürdigen Universum angesiedelt ist.» (Robert Chazal: Marcel Carné, Editions Seghers, 1965)
«Die Poesie des Films wurde direkt dem grandiosen Set einverleibt, einer Nachbildung des Canal Saint-Martin. Dieses ist zwar betont künstlich, aber trotzdem ein Mikrokosmos von Paris. (…) Carné wagte zudem einiges in Bezug auf Geschlechterfragen: Seine Charaktere mögen als Prostituierte und Zuhälter klischiert wirken, doch sind sie frei von jeder konventioneller Moral.» (Ginette Vincendeau, Sight & Sound, März 1999)
Drehbuch: Henri Jeanson, Jean Aurenche, nach dem Roman von Eugène Dabit
Kamera: Louis Née, Armand Thirard
Musik: Maurice Jaubert
Schnitt: Marthe Gottié, René Le Hénaff
Mit: Annabella (Renée), Jean-Pierre Aumont (Pierre), Arletty (Raymonde), Louis Jouvet (Monsieur Edmond), Paulette Dubost (Ginette), Andrex (Kenel), André Brunot (Emile Lecouvreur), Jane Marken (Louise Lecouvreur), Bernard Blier (Prosper), Marcel André (Chirurg), Jacques Louvigny (Munar), Henri Bos (Nazarède)
95 Min., sw, 35 mm, F/d