Der englische Diplomat Conway und seine Begleiter werden nach einem Flugzeugabsturz in Tibet von Einheimischen in ein verborgenes Tal und einen Hort ostwestlicher Weisheit namens Shangri-La geführt. Der 200-jährige Lama von Shangri-La versucht Conway als Nachfolger zu gewinnen, doch lässt sich dieser von seinem Bruder und dessen Freundin zur Flucht überreden. Zurück in der Zivilisation realisiert Conway, was er verloren hat, und bricht erneut auf.
Lost Horizon ist «Capras Utopia, sein Filmtraum einer besseren, schöneren, edleren Welt (…). Nichts also von seinen bisherigen typischen Mittelklassegeschichten aus den Kleinstädten Amerikas. Stattdessen eine unruhige, von Kriegen und Krisen geschüttelte Welt und als ihre Gegenwelt eine verborgene Insel der Seligen. (…) Zudem versteht es der Film, eine derart freundliche, aggressionsfreie Stimmung (…) auszubreiten, dass man sich diesem menschenfreundlichen Märchen nur schwer entziehen kann.» (Helmut Karasek: Mein Kino, dtv 1995)
Die Bestseller-Verfilmung Lost Horizon war das bis damals aufwendigste Projekt des Columbia-Dreamteams Capra-Cohn und verschlang ein halbes Jahresbudget des aufstrebenden Studios. Die in Testscreenings gezeigte Urfassung soll dreieinhalb Stunden gedauert haben, die von Capra autorisierte Premierenfassung noch 138 Minuten, doch wurden in den folgenden Jahren, u. a. zur Abschwächung der pazifistischen Botschaft, weitere Kürzungen um rund 20 Minuten vorgenommen. Die vorliegende Restaurierung kommt der Premierenversion nahe und rekonstruiert einige wohl endgültig verschollene Szenen aus Standbildern und dem erhaltenen Soundtrack. (afu)

Drehbuch: Robert Riskin, nach dem Roman von James Hilton
Kamera: Joseph Walker
Musik: Dimitri Tiomkin
Schnitt: Gene Havlick, Gene Milford

Mit: Ronald Colman (Robert Conway), Jane Wyatt (Sondra), John Howard (George Conway), Thomas Mitchell (Henry Barnard), Edward Everett Horton (Alexander P. Lovett), Margo (Maria), Isabel Jewell (Gloria Stone), H. B. Warner (Chang), Sam Jaffe (Lama)

128 Min., sw, 35 mm, E/d