«In einem utopischen Polizeistaat, in dem Bücher verboten sind und Lesen unter Strafe steht, revoltiert Feuerwehrmann Montag – dessen Beruf es ist, inkriminierte Lektüre zu verbrennen – gegen das System totaler Kontrolle.» (Lexikon des int. Films).
«Truffaut entwirft das Bild einer Zukunft, die uns zugleich vertraut und doch fremd erscheint. (…) Die negative Utopie beschränkt sich im Wesentlichen auf einen Punkt: Gezeigt wird eine nicht näher charakterisierte Gesellschaft, in der sowohl das Lesen wie auch der Besitz von Büchern strengstens verboten ist. (…) Lektüre gilt als subversiv, staatsgefährdend, denn in einer Gesellschaft, in der das Bewusstsein von den Bildern und Tönen der audiovisuellen Massenmedien bestimmt wird, bedeutet Lesen – als Akt selbständigen und kritischen Denkens – eine unkontrollierbare Macht.» (Achim Haag, in: Metzler Filmlexikon)
Wie in mehreren anderen negativen Utopien wird auch hier die Geschichte einer Bekehrung erzählt: Ein ehemals vorbildliches Mitglied der Gesellschaft «erkennt (…) die Schlechtigkeit des Systems, dem er bislang gedient hat: In Fahrenheit 451 (…) wandelt sich der hauptberufliche Bücherverbrenner Montag zum innigen Literaturliebhaber.» (Simon Spiegel, in: Sascha Mamczak, Wolfgang Jeschke, Hg.: Das Science Fiction Jahr 2008, München 2008)
Drehbuch: François Truffaut, Jean-Louis Richard, nach dem Roman von Ray Bradbury
Kamera: Nicolas Roeg
Musik: Bernard Herrmann
Schnitt: Thom Noble
Mit: Oskar Werner (Guy Montag), Julie Christie (Linda Montag/Clarisse), Cyril Cusack (Feuerwehrhauptmann), Anton Diffring (Fabian), Jeremy Spenser (Mann mit Apfel), Bee Duffell (alte Dame mit Büchern), Anne Bell (Doris), Caroline Hunt (Helen), Alex Scott (Buchmensch)
113 Min., Farbe, 35 mm, E/f, ab 12