Die Lebensgeschichte dreier Männer, die gemeinsam bei den Partisanen gekämpft haben und sich während drei Jahrzehnten italienischer Nachkriegsgeschichte auseinanderentwickeln, aber nie ganz aus den Augen verlieren. Ettore Scola legt sie als Prototypen des stromlinienförmigen Aufsteigers, des weltfremden Intellektuellen und des kleinen Mannes an und platziert Stefania Sandrelli als die Frau aller ihrer zeitweiligen Träume wie einen Sprengkörper in ihre Mitte. Gemeinsamer Nenner ist der Verlust der Illusionen, doch nur der Aufsteiger kommt sich gänzlich abhanden.
Obwohl der Stoff das Zeug zum klischeehaften Rührstück hat (und einige ziemlich unverblümte Anleihen bei Dino Risis Una vita difficile macht, an dem Scola als Drehbuchautor beteiligt war), verkommt der Film nie dazu, weil die «universellen Charaktere in einer präzis beschriebenen sozialen und politischen Realität verankert sind» (Dictionnaire des films Larousse). Zudem werden die tragischen und rührenden Momente immer wieder auf überraschende, hoch originelle Weise ironisch gebrochen. Unvergesslich etwa, wie Nino Manfredi als Krankenpfleger im Liebeskummer seinerseits des Spitalbetts bedarf oder wie der zum kalten Unternehmer aufgestiegene Vittorio Gassman von seinen alten Freunden zu einer Zechtour mitgenommen wird, weil sie ihn als vermeintlichen Parkplatzwächter noch immer für einen der Ihren halten. Das Fazit all der tragikomischen Irren und Wirren: «Wir wollten die Welt ändern, doch sie hat uns verändert.» (afu)
Drehbuch: Agenore Incrocci, Furio Scarpelli, Ettore Scola
Kamera: Claudio Cirillo
Musik: Armando Trovajoli
Schnitt: Raimondo Crociani
Mit: Stefania Sandrelli (Luciana Zanon), Vittorio Gassman (Gianni Perego), Nino Manfredi (Antonio), Stefano Satta Flores (Nicola Palumbo), Giovanna Ralli (Elide Catenacci), Aldo Fabrizi (Romolo Catenacci, Elides Vater), Marcella Michelangeli (Gabriella, Nicolas Ehefrau), Vittorio De Sica, Federico Fellini, Marcello Mastroianni (sie selbst)
125 Min., Farbe + sw, 35 mm, I/d/f