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Il sorpasso
Dino Risi (Italien 1962)

«Rom, an einem sonnenheissen Vormittag mitten im August. Wie ausgestorben ist die Stadt. Mindestens nach Ostia sind ihre Bewohner gefahren. Nicht Bruno. In seinem weissen Lancia-Aurelia gönnt er sich die Freude, verkehrswidrig herumzuflitzen. Eigentlich sucht er ein geöffnetes Bistro, er will telefonieren. Im Fenster eines Wohnhochhauses entdeckt er einen jungen Mann. Bruno darf heraufkommen und telefonieren. Roberto sitzt über seinen Büchern, er bereitet sich auf sein juristisches Examen vor. Bruno fackelt nicht lange, munter benutzt er das Badezimmer des schüchternen Studenten, zerdeppert dabei dies und das und schleppt den Verdutzten auch noch aus dem Haus. Zuviel Arbeit sei ungesund, sagt er. Roberto hat ein schlechtes Gewissen und obendrein Angst, denn Bruno spielt den grossen Mann, abzulesen auf dem Tachometer.
Zunächst ist Dino Risis Film nur eine Aneinanderreihung drolliger Episoden, Bruno spielt sich auf und Roberto staunt. Doch schon der Besuch bei Verwandten ist mehr, die Regie verweilt, malt aus, die Umrisse der Figuren werden schärfer. (…) II sorpasso ist ein doppelbödiger Film, vergnüglich und stichhaltig, komisch und melancholisch zugleich.» (Uwe Nettelbeck, Die Zeit, 7.2.1964)
Mit seinem skizzenhaften Stil und seiner unaufdringlichen Zeitkritik wurde Il sorpasso unter anderem zum Vorbild «für ein Dutzend amerikanischer Roadmovies von New Hollywood bis zu Alexander Payne (darunter Easy Rider, Red.). Unter all diesen ist Risis Film das unangestrengteste Meisterwerk. (Nick Pinkerton, The Village Voice, 8.12.2009)

Drehbuch: Dino Risi, Ettore Scola, Ruggero Maccari
Kamera: Alfio Contini
Musik: Riz Ortolani
Schnitt: Maurizio Lucidi

Mit: Vittorio Gassman (Bruno Cortona), Jean-Louis Trintignant (Roberto Mariani), Catherine Spaak (Brunos Tochter Lilli), Claudio Gora (Danilo «Bibi» Borelli), Luciana Angiolillo (Gianna Cortona), Linda Sini (Tante Lidia)

105 Min., sw, 35 mm, I/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
20.7.2010
18:15
Mo.,
26.7.2010
20:45