In einer Weberei im Turin des ausgehenden 19. Jahrhunderts beginnen sich die Arbeiter nach einem von vielen Betriebsunfällen gegen ihre katastrophalen Arbeitsbedingungen zu wehren. Ein polizeilich gesuchter Gewerkschafter versucht, ihren unbeholfen-spontanen Protest zu einem ersten Streik hin zu koordinieren.
Vom elenden Bretterverschlag über bescheidene Arbeiterhäuschen bis zur Fabrikhalle mit Hunderten zeitgenössischer Webstühle: Der gnadenlos scharfe sozialrealistische Blick, der die Commedia all’italiana in die Gefolgschaft des Neorealismus stellt, mündet hier in ein Sozialdrama, das die historischen Umstände der frühen Arbeiterbewegung detailreich rekonstruiert. Mario Monicelli verleugnet auch in diesem Kontext nie sein komödiantisches Flair und flicht eine Vielzahl kurioser und komischer Vignetten ins Historienfresko ein: der Kampf um Gerechtigkeit als Teil der Comédie humaine – ein bedeutender Film, der der Wiederentdeckung harrt. (afu)

Drehbuch: Agenore Incrocci, Furio Scarpelli, Mario Monicelli
Kamera: Giuseppe Rotunno
Musik: Carlo Rustichelli
Schnitt: Ruggero Mastroianni

Mit: Marcello Mastroianni (Professor Sinigaglia), Annie Girardot (Niobe), Renato Salvatori (Raoul), Folco Lulli (Pautasso), Bernard Blier (Martinetti), Gabriella Giorcelli (Adele), Raffaella Carrà (Bianca), Vittorio Sanipoli (Baudet), François Périer (Maestro Di Meo), Edda Ferronao (Maria)

130 Min., sw, 35 mm, I/f