Nüschelerstrasse 11, 8001 Zürich - 044 415 33 66

< Zurück
A Matter of Life and Death
Michael Powell, Emeric Pressburger (GB 1946)

Ein märchenhaftes Fantasy- und Sinnspiel vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs: Ein abgestürzter englischer Pilot muss vor einer überirdischen Instanz beweisen, dass seine vorzeitige Abberufung der Irrtum eines subalternen Himmelsbürokraten war. Während die Ärzte in einer komplizierten Hirnoperation um sein Leben ringen, gewinnt er, von der Liebe beflügelt, seinen Prozess.
Einer der formal kühnsten und einfallsreichsten Filme im – an diesen Dingen nicht eben armen – Werk Michael Powells und Emeric Pressburgers, legendär für die fantastischen Kulissen des Bühnenbildners Alfred Junge und die atmosphärischen Bilder Jack Cardiffs, die zwischen sattem Technicolor (fürs Erdendasein) und nuanciertem Schwarzweiss (für den Himmel) wechseln. Von der Erde in den Himmel führt eine gewaltige Rolltreppe, die der sterbensunwillige Held wie ein kleiner Junge gegen die Laufrichtung benutzt, und den Ausblick vom Himmel auf die Erde gewährleisten riesige kreisrunde Gucklöcher. Der eigentliche Clou des Films aber besteht im ironischen, nie aufgelösten Verwirrspiel um die Frage, was «Realität» und was Einbildung ist in diesem Tauziehen zwischen Leben und Tod. Nahtlos geht die eine Ebene in die andere über, wenn der Himmelsbote jeweils die Zeit auf Erden anhält, um ein Schwätzchen mit seinem Jenseits-Kandidaten zu halten. Angesichts derlei federleicht gemeisterter Tricktechnik spielt es schliesslich eine untergeordnete Rolle, dass die Liebesbezeugungen des Helden rhetorisch bleiben und der Tatbeweis eigentlich ausbleibt. Als amüsanter Nebenaspekt ziehen sich die Reibereien zwischen Briten und Amerikanern durch den ganzen Film, welche die realen Animositäten zwischen den zwei alliierten Nationen am Ende des Zweiten Weltkriegs aufgreifen. (afu) – Nach der restaurierten Fassung von The Red Shoes im Herbst 2009 können wir auch diesen Powell-und-Pressburger-Film in einer makellosen Digital-Cinema-Kopie der restaurierten Fassung zeigen.

Drehbuch: Michael Powell, Emeric Pressburger
Kamera: Jack Cardiff
Musik: Allan Gray
Schnitt: Reginald Mills

Mit: David Niven (Peter David Carter), Kim Hunter (June), Robert Coote (Bob Trubshawe), Kathleen Byron (Engel), Richard Attenborough (englischer Pilot), Roger Livesey (Dr. Frank Reeves), Robert Atkins (Vikar), Bonar Colleano (amerikanischer Pilot), Marius Goring (Bote Nr. 71), Raymond Massey (Abraham Farlan), Abraham Sofaer (Richter)

104 Min., Farbe + sw, DCP, E/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mi.,
18.8.2010
15:00
Do.,
19.8.2010
20:45
Fr.,
20.8.2010
15:00
So.,
22.8.2010
15:00
Di.,
24.8.2010
18:15
Fr.,
27.8.2010
20:45
Sa.,
28.8.2010
18:15
Mo.,
30.8.2010
18:15
Di.,
31.8.2010
20:45
Di.,
7.9.2010
18:15