Ein psychopathischer Kameramann filmt die Angst junger Frauen, bevor er sie mit einem im Stativ eingebauten Messer ermordet. Rückblenden enthüllen, dass er den frühen Tod seiner Mutter nicht verkraftet hat und von seinem Vater (gespielt von Michael Powell) für psychologische Experimente missbraucht worden ist, bei denen er selbst in Zuständen der Angst gefilmt wurde.
Ein Epochenbruch im britischen Kino kündete sich 1960 mit Michael Powells selbstreflexivem Psychothriller an, der bei der Premiere einen ungeheuren Skandal auslöste, teilweise vorzeitig abgesetzt werden musste und Powells britische Karriere praktisch beendete.
«Warum hassten die Kritiker und das Publikum ihn so sehr? Ich denke, weil er es uns Zuschauern verunmöglicht, anonym in der Dunkelheit zu lauern, und den Voyeurismus der Titelfigur als unseren eigenen kenntlich macht. (…) Er handelt vom tiefenpsychologischen Prozess, der am Werke ist, wenn ein Filmemacher seinen Schauspielern erzählt, was sie zu tun haben, während er im Dunkeln steht und zuschaut. (...) Für den Helden Mark sind Sex, Schmerz, Angst und das Filmemachen untrennbar verbunden. Karlheinz Böhm gibt einen grauenhaften Mörder, der zugleich schüchtern und verwundet ist. Der Film verachtet ihn und fühlt doch mit ihm. (…) Powells Film ist ein Meisterwerk, gerade weil er uns nicht aus der Verantwortung entlässt, wie all die dummen Teenager-Slasher-Filme es tun. Wir können uns nicht lachend auf Distanz halten: Wir werden gezwungen anzuerkennen, dass wir zuschauen, entsetzt, aber fasziniert.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 2.5.1999)
Drehbuch: Leo Marks
Kamera: Otto Heller
Musik: Brian Easdale
Schnitt: Noreen Ackland
Mit: Karlheinz Böhm (Mark Lewis), Anna Massey (Helen), Maxine Audley (Helens Mutter), Moira Shearer (Vivian), Brenda Bruce (Dora), Esmond Knight (Arthur Baden), Martin Miller (Dr. Rosen), Jack Watson (Chief Insp. Gregg), Shirley Ann Field (Pauline Shields), Pamela Green (Milly)
101 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f