Zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges war die Zeit augenscheinlich reif, um Leiden und Opfer des Krieges in den Hintergrund zu rücken und seine Helden nochmals hochleben zu lassen. Ausdruck dieser Entwicklung ist (nebst den berühmteren amerikanischen Beispielen) Michael Andersons Heldensaga über die findigen Ingenieure und selbstlosen Flieger, die 1943 über Seen «tanzende» Bomben entwickelten und abwarfen, um die Staudämme des Ruhrgebiets zu sprengen und damit Teile der deutschen Kriegsindustrie unter Wasser zu setzen. Mit Ausnahme des Bombenvaters Barnes Wallis, den Michael Redgrave als Inbegriff des unerschütterlich-beharrlichen, dabei liebenswerten britischen Gentleman zeichnet, verzichtet der Film weitgehend auf die Vertiefung einzelner Charaktere und der entsprechenden Subplots. Stattdessen liefert er zunächst ein minuziöses Protokoll der Ingenieursarbeit mit all ihren bürokratischen Behinderungen und entwicklungstechnischen Rückschlägen, um sich mit dem eigentlichen Kommandounternehmen zu einem langen Finale aufzuschwingen, dessen Spannung und Tricktechnik noch heute beeindrucken. Die Titelmelodie, der Dam-Busters-Marsch, wurde zum Schlachtgesang britischer Fans bei Rugby- und Fussballspielen. (afu)
Drehbuch: R. C. Sherriff, nach dem Roman «Enemy Coast Ahead» von Paul Brickhill, Guy Gibson
Kamera: Erwin Hillier
Musik: Leighton Lucas
Schnitt: Richard Best
Mit: Richard Todd (Wing Commander Guy Gibson), Michael Redgrave (Dr. Barnes N. Wallis), Ursula Jeans (Mrs. Wallis), Derek Farr (Group Cpt. J. N. H. Whitworth), Basil Sydney (Air Chief Marshal Sir Arthur Harris), Patrick Barr (Cpt. Joseph Summers), Ernest Clark (Air Vice Marshal Ralph Cochrane), John Fraser (Flight Lt. J. V. Hopgood)
124 Min., sw, Digital HD, E/e