Ein junges Mädchen (Ana) wird von einem Freund ihres Vaters, der am nächsten Morgen voraussichtlich in einem Duell umkommen wird, vergewaltigt. Ihr eintöniges und freudloses Leben kreist fortan um dieses traumatische Ereignis.
Leopoldo Torre Nilsson, Sohn des bedeutenden Filmmachers Leopoldo Torres [sic] Ríos und – aus heutiger Sicht – wichtigster Vertreter des klassischen argentinischen Kinos, verfilmte hier erstmals einen Roman seiner Frau Beatriz Guido. Gestützt auf die Stimme der Erzählerin (Ana) und mit «barocken» Schwarzweissbildern im Stile von Orson Welles dringt dieser Film in die düstere Welt einer dekadenten Oligarchie ein, die ihre eigenen heranwachsenden Töchter einer anachronistischen katholisch-konservativen Mentalität opfert. Eric Rohmer hielt das 1957 in Cannes gezeigte Werk für den «besten südamerikanischen Film seit dem Beginn des Kinos». 1961 erhielt Torre Nilsson in Cannes den Preis der internationalen Filmkritik für La mano en la trampa.

Drehbuch: Beatriz Guido, Martín Rodríguez Mentasti, Leopoldo Torre Nilsson, nach dem Roman von Beatriz Guido
Kamera: Aníbal González Paz
Musik: Juan Carlos Paz, Juan Ehlert
Schnitt: Jorge Gárate

Mit: Elsa Daniel (Ana), Lautaro Murúa (Pablo Aguirre), Guillermo Battaglia (Dr. Castro, Anas Vater), Berta Ortegosa (Señora de Castro, Anas Mutter), Yordana Fain (Naná), Bárbara Mújica (Vicenta), Miquel Beban (Esquivel), Alejandro Rey (Julián), Lili Gacel (Julieta)

78 Min., sw, 35 mm, Sp/f