Das von Hunderten von Arbeitern und Arbeiterinnen in mühseliger Arbeit auf der venezolanischen Halbinsel Araya aus dem Meer gewonnene und dann zu riesigen Pyramiden angehäufte Salz beherrscht den einzigartigen Dokumentarfilm von Margot Benacerraf. In blendenden, in ihrer strengen Geometrie Eisenstein nachempfundenen Schwarzweissbildern erzählt der Film das karge, durch den immer gleichen Tagesablauf gekennzeichnete Leben der Salzarbeiter, der Fischer und ihrer Familien. Die letzten Sequenzen bringen eine überraschende Wendung. Im Gegensatz zu andern zeitgenössischen Dokumentarfilmen aus Lateinamerika formuliert Araya keine politische Anklage. Der 1959 in einer Rohfassung in Cannes vorgeführte Film erhielt, zusammen mit Hiroshima mon amour von Alain Resnais, den Preis der internationalen Filmkritik.
Drehbuch: Margot Benacerraf, Pierre Seghers
Kamera: Giuseppe Nisoli
Musik: Guy Bernard
Schnitt: Pierre Jalluad
Mit: José Ignacio Cabrujas (Erzähler)
90 Min., sw, Digital HD, Sp/e