Nach Annie Hall das zweite tragikomische Meisterwerk in Woody Allens Schaffen: Nur schon die Eröffnungssequenz ist atemberaubend. Fünfmal nimmt Allen zu den Klängen von Gershwins «Rhapsody in Blue» und den schwarzweissen Cinemascope-Impressionen von Gordon Willis Anlauf zu einer Liebeserklärung an New York, beim letzten Mal steigern sich Text, Bild und Musik in unwiderstehlichem Rhythmus zur Hymne. In der nachfolgenden Geschichte gibt Allen einen Fernsehgagschreiber Anfang vierzig, der sich zu Höherem berufen fühlt und seine romantische Liaison mit einem Highschool-Mädchen der Beziehung zu einer überkandidelten Journalistin seines Alters und seiner geistigen Welt opfert. Nie hat Allen seine Kreise und ihre gesammelten Neurosen liebevoller und intimer porträtiert, selten hat er zu einer ähnlich präzisen, vielschichtigen (dabei gewohnt ökonomischen) Dramaturgie gefunden. (afu)
Drehbuch: Woody Allen, Marshall Brickman
Kamera: Gordon Willis
Musik: George Gershwin
Schnitt: Susan E. Morse
Mit: Woody Allen (Isaac Davis), Diane Keaton (Mary Wilke), Michael Murphy (Yale), Mariel Hemingway (Tracy), Meryl Streep (Jill), Anne Byrne (Emily), Karen Ludwig (Connie), Michael O'Donoghue (Dennis)
96 Min., sw, 35 mm, E/d/f, ab 12