«Der 1938 geborene Appenzeller Roman Signer arbeitet als Aktionskünstler mit allen vier Elementen. Aber so selbstverständlich ihm die Erde, so essenziell das Wasser und so unentbehrlich die Lüfte sind, über ihnen allen steht doch das Feuer. Diesen Eindruck zumindest vermittelt Peter Liechtis Film, der auf spannungsvolle und vergnügliche Weise zur Dokumentation und Interpretation der Signerschen Aktionen geworden ist. (…) Und obwohl Signers Koffer nun Peter Liechtis erster langer Film geworden ist, ist für ihn doch auch die Struktur des Offenen, Improvisierten, ja Bruchstückhaften und bewusst Fragmentarischen bezeichnend, die schon die früheren Arbeiten besassen.» (Christoph Egger, NZZ, 13.10.1995)
«Signers Passion ist der Versuch. Er schiesst Bänder über den Stromboli, um zu sehen, wie sie der Hitze trotzen. Er sprengt Küchenhocker aus einem stillgelegten Hotel und geht mit Heulern an den Gummistiefeln über Eismeerstrände. Traumhafte, unwiederbringliche, einsame Momente sind das.
Der Film gibt ihnen Dauer und ein Publikum, ohne den Traum zu zerstören: Wir reisen mit Signer, warten, was passiert, und freuen uns kindlich, wenn die Rakete die Kappe vom Kopf des Künstlers reisst. Lokale Musikkapellen signalisieren die Ortswechsel; schamhaft sagt Signer, was ihn bewegt. Kommentar ist nicht nötig, alles erschliesst sich über die kluge Montage der Bilder und die Struktur des Ganzen.» (Andreas Furler, Tages-Anzeiger, September 1995)
Drehbuch: Peter Liechti
Kamera: Peter Liechti
Musik: Knut Remond
Schnitt: Dieter Gränicher
Mit: Roman Signer (künstlerische Aktionen und Objekte)
82 Min., Farbe + sw, 35 mm, Dialekt/Polnisch/I/d