«Lucknow im Jahr 1856, die Hauptstadt der nördlichen Region Oudh und der Sitz der Moslem-Kultur in Indien. Der herrschende Nawab (König) ist Wajid Ali Shah, ein unbedeutender Monarch, aber ein guter Dichter und Musiker. Für zwei Adlige in Lucknow, Mir Roshan Ali und Mirza Sajjad Ali, ist nichts wichtiger als das Schachspiel. Inzwischen spielt die East India Company ein politisches Schachspiel. Der britische Generalgouverneur von Indien, Lord Dalhousie, hat beschlossen, die Missregierung des Nawab als Vorwand zu benutzen, um ihn abzusetzen und den Oudh unter britischen Einfluss zu bringen. Auf Dalhousies Anweisung überbringt General Outram König Wajid sein Ultimatum. Gezwungen, entweder abzudanken oder die Gesellschaft zu bekämpfen, mit der die Nawabs seit über hundert Jahren einen Freundschaftsvertrag eingehalten haben, zieht Wajid den moralischen Sieg der Schmach des Blutvergiessens vor und ergibt sich.» (Programm Filmpodium Zürich, 1993)
Mit The Chess Players, seiner teuersten Produktion und seinem ersten nicht-bengalischen Film «bewies der grosse indische Regisseur wieder einmal seine Meisterschaft: ein ironischer, vielfach gebrochener Essay über den britischen Kolonialismus in Indien, die Geschichte zweier einheimischer Lebemänner, die sich mit nonchalanter Dekadenz so lange ihrem Müssiggang hingeben, bis ihre von Stil und Tradition geprägte Welt restlos zusammenbricht.» (Hans Christoph Blumenberg, Die Zeit, 10.3.1978)
Drehbuch: Satyajit Ray, nach der Kurzgeschichte von Munshi Premchand
Kamera: Soumendu Roy
Musik: Satyajit Ray
Schnitt: Dulal Dutta
Mit: Sanjeev Kumar (Mirza Sajjad Ali), Saeed Jaffrey (Mir Roshan Ali), Shabana Azmi (Khurshid, Mirzas Frau), Amjad Khan (Wajid Ali Shah), Richard Attenborough (General Outram), Farida Jalal (Nafisa, Mirs Frau), Veena (Queen Mother), David Abraham (Munshi), Victor Banerjee (Premierminister), Farooq Shaikh (Aqueel), Tom Alter (Capt. Weston), Leela Mishra (Hirya)
129 Min., Farbe, 35 mm, Urdu/e