Ein Mann jagt einem Lotterielos nach, das er gewonnen hat, und wird von seinen ungeschickten oder neidischen Freunden sowie einer Schar Gläubiger verfolgt. Das Jackett, in dem das Lotterielos verborgen ist, wird von einem Tenor gekauft, die Suche setzt sich in der Oper fort.
Ähnlich wie Chaplin hegte René Clair tiefe Vorbehalte gegen den neu aufgekommenen Tonfilm. Als er merkte, dass er Le million nicht ohne Dialoge realisieren konnte, löste er sein Dilemma, indem er die filmische Realität mit der offensichtlichen Künstlichkeit von Bühnenbildern mischte und die meisten Dialoge zu Gesangs- und Tanznummern umkonzipierte.
«Der Film glüht vom Reiz der technischen Experimente: Clair und seine Techniker erträumten neue filmische Prozesse, versuchten eine neue Bild- und Tonsprache zu erfinden, um die alte abzulösen. Was sie erreichten, strahlt eine überraschende Zuversicht und Unverfrorenheit aus, die uns dazu auffordert, Erwartungen abzulegen und einzutauchen in die Magie, die durch das eindrucksvolle Gegenüberstellen von Ton und Bild entsteht.» (Celia McGerr: René Clair, Twayne Publishers, Boston, 1980)
«Dank dem Rhythmus, den Dialogen, der Ironie und auch der Zärtlichkeit hat Le million seine Frische und seinen Charme nie verloren. (…) Es ist vielleicht Clairs am perfektesten gebautes Werk.» (Georges Sadoul: Geschichte der Filmkunst, 1957)
Drehbuch: René Clair, nach dem Theaterstück von Georges Berr, Marcel Guillemaud
Kamera: Georges Périnal
Musik: Armand Bernard, Philippe Parès, Georges Van Parys
Schnitt: René Le Hénaff
Mit: Annabella (Béatrice), René Lefèvre (Michel), Paul Ollivier («Père la Tulipe»), Louis Allibert (Prosper), Raymond Cordy (Taxifahrer), Wanda Gréville (Wanda), Constantin Stroesco (Sopranelli), Odette Talazac (die Sängerin), Armand Bernard (der Dirigent), Jane Pierson (die Lebensmittelhändlerin)
91 Min., sw, 35 mm, F