Eine Bankiersgattin will die Früchte betrügerischer Finanzspekulationen nicht ihren beiden Brüdern überlassen. Da ihr Mann zu windigen Geschäften nicht bereit ist, verweigert sie ihm im entscheidenden Moment ein lebensnotwendiges Medikament.
Für den unabhängigen Produzenten Samuel Goldwyn adaptierte Lillian Hellman (die Lebensgefährtin des Krimiautors Dashiell Hammett) 1941 ihr zwei Jahre zuvor erschienenes Theaterstück.
Die Geldgier und maskierte Bosheit dieser neureichen Südstaatenfamilie der Jahrhundertwende «wird vielleicht ein wenig zu gefällig (vom dramaturgischen Standpunkt her aber perfekt) blossgestellt. Das ist allerdings auch der einzige Makel an diesem Traum von einem Film: Neben einer superben Besetzung (etwa einer durch und durch niederträchtigen Bette Davis in einer ihrer ersten grossen ‹grande-dame-du-mal›-Rollen) sind die eigentlichen Stars von The Little Foxes Regie und Kamera. Gregg Toland, im gleichen Jahr für Orson Welles an der Kamera bei Citizen Kane, nutzt die Tiefenschärfe kongenial: Oft sind zwei, drei Handlungsebenen gleichzeitig in der Weite des Bildes zu bestaunen. William Wylers sichere Regie kleidet die zunehmend düstere Blossstellung des amerikanischen Traums in Kompositionen von eisiger Schönheit, etwa so: im Vordergrund die regungslose Maske von Davis' ungerührtem Gesicht, das verfolgt, wie sich hinten Herbert Marshall keuchend, schildkrötengleich die Treppe hinauf in den Herzinfarkt schleppt.» (Christoph Huber , www.25frames.org, 29.10.2000)

Drehbuch: Lillian Hellman, Arthur Kober, Dorothy Parker, Alan Campbell, nach dem Theaterstück von Lillian Hellman
Kamera: Gregg Toland
Musik: Meredith Wilson
Schnitt: Daniel Mandell

Mit: Bette Davis (Regina Hubbard Giddens), Herbert Marshall (Horace Giddens), Teresa Wright (Alexandra Giddens), Richard Carlson (David Hewitt), Patricia Collinge (Birdie Hubbard), Dan Duryea (Leo Hubbard), Charles Dingle (Ben Hubbard), Carl Benton Reid (Oscar Hubbard), Jessica Grayson (Addie), John Marriott (Cal), Russell Hicks (William Marshall), Lucien Littlefield (Sam Naders)

115 Min., sw, 35 mm, E/d/f