Mitte der fünfziger Jahre, in einem ärmlichen Quartier nahe der Mündung des Aji-Flusses in der Industriestadt Osaka: Hier freundet sich der neunjährige Nobuo mit dem gleichaltrigen Kiichi an, der mit seiner Schwester und seiner Mutter, einer Prostituierten, auf einem Hausboot lebt. Er macht im fremden Milieu seine eigenen Erfahrungen.
«Ein Erstlingsfilm, der in wunderschöner Schwarzweissfotografie Stationen im Erwachsenwerden eines Jugendlichen festhält – am Rande der Identitätssuche einer Nachkriegsgesellschaft. (…) Mit einfühlsamer Zärtlichkeit schildert Oguris Film die kleine Geschichte vom Alltag zweier Jungen.» (Walter Ruggle, Tages-Anzeiger)
«Der Fluss steht in diesem Film für die Kehrseite des ökonomischen Aufschwungs. (…) Die Literatur und die Filme Japans sind reich an Fluss-Metaphern – Flüsse stehen für ‹mujo›, für die Vergänglichkeit der Dinge. Doch Oguris Fluss-Metapher ist anders. Er hält sich an die nachweisbaren Tatsachen. Sein Fluss fliesst durch eine menschliche Landschaft – genau diese verdreckt ihn. Das Fliessen des Wassers steht für das Leben selbst, speziell für das Leben des Kindes, dessen Unschuld durch seine Erfahrungen in der Erwachsenenwelt beschmutzt werden.» (Keiko I. McDonald, Reading a Japanese Film, University of Hawai'i Press, 2006)
Drehbuch: Takako Shigemori, nach einem Roman von Teru Miyamoto
Kamera: Shohei Ando
Musik: Kurodo Mori
Schnitt: Nobuo Ogawa
Mit: Nobutaka Asahara (Nobuo Itakura), Takahiro Tamura (Shinpei, Nobuos Vater), Yumiko Fujita (Sadako, Nobuos Mutter), Minoru Sakurai (Kiichi Matsumoto), Makiko Shibata (Ginko, Kiichis Schwester), Mariko Kaga (Shoko, Kiichis Mutter), Gannosuke Ashiya (Shinoda)
105 Min., sw, 35 mm, Jap/d/f