Mit Nanook of the North hatte Robert Flaherty 1922 das Genre des abendfüllenden Dokumentarfilms begründet und einen Stil geprägt, der von nachinszenierten Szenen lebt. Mit Louisiana Story konnte er 1948, drei Jahre vor seinem Tod, nochmals einen grossen Film dieser Art in den USA realisieren. Zusammen mit seinem fantastischen Kameramann Richard Leacock folgt er einem halbwüchsigen Jungen auf seinen Streifzügen durch die Fluss- und Sumpflandschaft des Mississippideltas, zeigt dessen Gespräche am Küchentisch und das tollkühne Einfangen eines Alligators, um ihn schliesslich einen Ölbohrturm entdecken zu lassen, der mitten in der Idylle errichtet wird.
«Der Film wurde von der Standard-Oil-Gesellschaft finanziert. Der Auftrag liess eine Behandlung der wahren Probleme rund um das Erdöl nicht zu. Doch die kristallene Anmut der urweltlichen Sumpflandschaft, das Dunkel der fast jungfräulichen Wälder, die industrielle Symphonie des Bohrturms, die Frische eines zwölfjährigen Jägers vereinigen sich zu einer fesselnden arkadischen Idylle.» (Georges Sadoul, Geschichte der Filmkunst)
Drehbuch: Robert J. Flaherty, Frances H. Flaherty
Kamera: Richard Leacock
Musik: Virgil Thompson
Schnitt: Helen van Dongen
Mit: Joseph Boudreaux (Junge), Lionel Le Blanc (Vater), E. Bienvenu (Mutter), Frank Hardy (Bohrarbeiter), C. P. Guedry (Heizer)
78 Min., sw, Digital SD, E/f