Die Geschichte eines Mannes, der nach sechzehn Jahren in seine chinesische Heimat zurückkehrt, um seine Tochter zu finden. Doch wo sein Dorf war, ist nur noch Wasser, ein für den Drei-Schluchten-Staudamm zwangsgeflutetes Geistertal.
«Still Life macht eine Verlustrechnung auf. Die Kamera verharrt lange in der vorbehaltlichen Lebenswelt der Figuren, liebevoll erkundet sie die kargen Interieurs, in denen sie ihr Dasein fristen. Mit wenigen Worten und lakonischen Gesten führt Jia Zhang-ke vor, wie auch hier noch Gemeinschaft entstehen kann. Dieses Schillern hat sich in den Rhythmus der Bilder übertragen. Im Wechsel von Totalen und Nahaufnahmen gehen das Grosse und das Kleine eine mulmige Koexistenz ein. Regelmässig öffnet sich der Blick für Panoramen, deren Komposition an Urlaubsfotos erinnert, auf denen die Personen nicht in, sondern vor einer Landschaft posieren. Die Umgebung ist eine Kulisse, in der sie fremd und verloren sind. Niemand wird hier jemals mehr verwurzelt sein.» (Gerhard Midding, Der Freitag, 5.10.2007)
Drehbuch: Jia Zhang-Ke, Guan Na, Sun Jiamin
Kamera: Nelson Yu Lik-wai
Musik: Giong Lim
Schnitt: Kong Jing Lei
Mit: Zhao Tao (Shen Hong), Lan Zhou (Huang Mao), Han Sanming (Sanming), Ma Lizhen (Missy Ma), Wang Hongwei (Wang Dongming)
111 Min., Farbe, 35 mm, Chin/d