«Dieses Modell für französische Gangsterfilme setzt die Regeln für die nachfolgende grossartige Reihe von Jean-Pierre Melvilles Unterweltfilmen. Ein alternder und müder Gabin möchte sich nach einem letzten Bankraub zurückziehen. Stattdessen findet er sich in einer Welt von finsteren Intrigen wieder. Beckers Film, voller hübscher Blickwinkel und reizvoller kleiner Einsichten ins Geschäftliche, ist lakonisch und bewundernswert systematisch. Sein Ehrenkodex und seine Welt der konspirativen Schlupfwinkel (und das Fehlen jeglicher Polizei) lassen ihn wie einen Resistance-Film aus der Kriegszeit erscheinen. Aber er zeigt auch das, was andere Gangsterfilme oft ignorieren: dass der Grund, auf unehrliche Weise Geld zu verdienen darin liegt, auf grossem Fuss leben zu können. Dieser Film hat ebenso viele Freude daran, Gabin beim Öffnen einer Weinflasche zuzusehen wie ihn in Aktion zu beobachten. Unter den wunderbaren Nebendarstellern sind ein junger Lino Ventura und eine noch jüngere Jeanne Moreau auszumachen.» (Chris Petit, Time Out Film Guide)
«Die Schönheit der Figuren von Grisbi (…) liegt in ihrer Stummheit, in der Ökonomie ihrer Gesten. Sie sprechen und handeln nur, um das Wesentliche zu tun. (…) Grisbi ist meiner Meinung nach eine Art Abrechnung zwischen grossen Katzen – Luxuskatzen –, die müde sind und am Ende.» (François Truffaut, Les films de ma vie)

Drehbuch: Jacques Becker, Maurice Griffe, Albert Simonin, nach dem Roman von Albert Simonin
Kamera: Pierre Montazel
Musik: Jean Wiener
Schnitt: Marguerite Renoir

Mit: Jean Gabin (Max), Lino Ventura (Angelo Fraisier), Jeanne Moreau (Josy), René Dary (Henri «Riton» Ducros), Dora Doll (Lola), Paul Frankeur (Pierrot), Marylin Buferd (Betty), Delia Scala (Huguette), Daniel Cauchy (Fifi), Denise Clair (Mme Bouche), Gaby Basset (Marinette), Vittorio Sanipoli (Ramon)

94 Min., sw, 35 mm, F/d