«Eine säkulare Antwort auf Bressons Un condamné à mort s'est échappé. Hier geht es nicht um Grazie, nur um Plackerei und Dreck, während vier Häftlinge – später ergänzt durch einen fünften, der sie schliesslich verrät – mühselig einen Tunnel graben, für einen läppischen, flüchtigen Blick auf die Freiheit. Becker wahrt durchgehend Distanz, huldigt der Realität, vermeidet Musik zu Gunsten von natürlichen Geräuschen und betont stets die reine Körperlichkeit (Wärterhände, die auf der Suche nach versteckten Feilen lakonisch Lebensmittel zerschneiden, Häftlingshände, die fiebrig den unnachgiebigen Stein zerhacken). Es hat jedoch mehr als einen Touch von Bresson (noch mehr allerdings von Beckers Mentor Renoir) in den Nahaufnahmen, welche die Beziehung zwischen den Ausbrechern unterstreichen und zeigen, wie sie zuletzt zu einer Art Vergebung für ihren Verräter finden. Klassisch in seiner intensiven Einfachheit, ist dies sicherlich Beckers am vollkommensten gestalteter Film.» (Tom Milne, Time Out Film Guide)
Drehbuch: Jacques Becker
Kamera: Ghislain Cloquet
Musik: Philippe Arthuys
Schnitt: Marguerite Renoir, Geneviève Vaury
Mit: Michel Constantin (Geo Cassin), Jean Keraudy (Roland Darbant), Philippe Leroy (Manu Borelli), Raymond Meunier (Vosselin/Monseigneur), Marc Michel (Claude Gaspard), Jean-Paul Coquelin (Leut. Grinval), André Bervil (Direktor), Eddy Rasimi (Bouboule)
120 Min., sw, 35 mm, F/d