Nach dem Tatsachenbericht von John Kracauer rollt Sean Penn in seiner bislang jüngsten und überragenden Regiearbeit die Geschichte des amerikanischen Studenten Chris McCandless auf, der nach dem Studienabschluss seine sämtlichen Ersparnisse verschenkte und per Autostopp nach Alaska trampte, um in der Wildnis zu leben, wo er an Krankheit, Kälte und Hunger starb. Penns Hauptaugenmerk liegt dabei auf McCandless' Begegnungen während der langen Reise, aus denen sich allmählich ein fesselndes Charakterporträt herausschält: Niemand bleibt unberührt vom Charme dieses jungen Mannes, der seinerseits aber buchstäblich unfassbar bleibt und schliesslich seinem unausgegorenen Idealismus zum Opfer fällt. Jenseits des individuellen Profils erzählt Into the Wild von Charisma und Verantwortungslosigkeit als Privilegien der Jugend, die kaum weiss um den Schmerz zurückgelassener Eltern und anderer «Hinterbliebener». (afu)
Drehbuch: Sean Penn, nach dem Buch von John Kracauer
Kamera: Eric Gautier
Musik: Michael Brook, Kaki King, Eddie Vedder
Schnitt: Jay Cassidy
Mit: Emile Hirsch (Chris McCandless), Marcia Gay Harden (Billie McCandless), William Hurt (Walt McCandless), Jena Malone (Carin McCandless), Brian H. Dierker (Rainey), Catherine Keener (Jan Burres), Vince Vaughn (Wayne Westerberg), Kristen Stewart (Tracy Tatro), Hal Holbrook (Ron Franz)
148 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f