Ein Landstreicher findet an einer heruntergekommenen Tankstelle Arbeit. Schon bald beginnt er mit der Ehefrau des Besitzers eine leidenschaftliche Affäre – die beiden beschliessen, den Ehemann umzubringen.
«Flaches, sonnengedörrtes Land der Dämme um Ferrara im Wechselspiel mit Halbdunkel-Valeurs in den Untiefen einer abgewohnten Trattoria. Was die Zeitgenossen an Viscontis Debüt empört, ist weniger das Veristische als die unerhörte Brutalität von Hass und sexuellem Begehren auf der Leinwand. 1942 unter einem Regime gedreht, das die Tugenden ‹Glauben, Gehorchen, Kämpfen› auf sein Banner schreibt und ein Kino der weissen Telefone favorisiert, bekundet Ossessione einen eruptiven Willen zum ganz Anderen. Um dies Neue, Ungeschminkte mit einem Namen zu belegen, hat man auf einen Ausdruck zurückgegriffen, den Viscontis Cutter Mario Serandrei für den Stil des Films vorgeschlagen hat: Neorealismo.» (Harry Tomicek, Österreich. Filmmuseum Wien, Jan. 2005)
Drehbuch: Luchino Visconti, Mario Alicata, Giuseppe De Santis, Gianni Puccini, nach dem Roman «The Postman Always Rings Twice» von James M. Cain
Kamera: Domenico Scala, Aldo Tonti
Musik: Giuseppe Rosati
Schnitt: Mario Serandrei
Mit: Clara Calamai (Giovanna Bragana), Massimo Girotti (Gino Costa), Dhia Cristiani (Anita), Elio Marcuzzo (der «Spanier»), Juan de Landa (Giuseppe Bragana, Giovannas Mann), Vittorio Duse (Detektiv), Michele Riccardini (Don Remigio), Michele Sakara (Kind, ungenannt)
130 Min., sw, 35 mm, I/f