Der schlawinerische Exmann einer Millionärstochter voller hochtrabender Ideale torpediert deren unmittelbar bevorstehende Wiederverheiratung mit einem reichen Langweiler, indem er dem Brautpaar einen Skandalreporter auf den Hals hetzt. Im Lauf einer Nacht voller aberwitziger Verwicklungen verliebt sich der Reporter selbst in die Braut, was seinen Auftraggeber zu ingeniösen Improvisationen zwingt.
Nach einigen Flops von Branchenblättern bereits als Kassengift abgeschrieben, zog sich Katharine Hepburn mit der Filmversion von Philip Barrys Broadwayhit, in dem sie bereits die Hauptrolle gespielt hatte, an den eigenen Haaren aus dem Hollywood-Sumpf. Sie sicherte sich frühzeitig die Filmrechte und setzte bei MGM-Mogul Louis B. Mayer die Wahl ihres bevorzugten Regisseurs, George Cukor, sowie Cary Grant und James Stewart in den Rollen des Exmannes und des Reporters durch. Was resultierte, war seinerzeit ein sechsfach oscarnominierter Kassenschlager und ist bis heute einer der grössten Screwball-Klassiker überhaupt. Cukor hat es gar nicht nötig, den Bühnenursprung zu kaschieren, denn Charakterporträts, Gesellschaftskritik und Situationskomik sind so perfekt ausbalanciert, die Dialogpointen perlen so mühelos und das Protagonistentrio spielt so lustvoll auf, dass das Studiosetting funkelt vor filmischer Magie. Die Zugabe zum Reigen der unvergesslichen One-liners lieferte Drehbuchautor Donald Ogden Stewart bei der Oscarverleihung: «I have no one to thank but myself.» (afu)
Drehbuch: Donald Ogden Stewart, Waldo Salt, nach dem Theaterstück von Philip Barry
Kamera: Joseph Ruttenberg
Musik: Franz Waxman
Schnitt: Frank Sullivan
Mit: Cary Grant (C. K. Dexter Haven), Katharine Hepburn (Tracy Lord), James Stewart (Macauley Connor), Ruth Hussey (Elizabeth Imbrie), John Howard (George Kittredge), Roland Young (Onkel Willie), John Halliday (Seth Lord), Mary Nash (Margaret Lord), Virginia Weidler (Dinah Lord), Henry Daniell (Sidney Kidd), Lionel Pape (Edward), Rex Evans (Thomas)
112 Min., sw, 35 mm, E/d/f