Ein Ehepaar glaubt sich beim beidseitigen Betrug auf die Schliche gekommen zu sein und reicht die Scheidung ein. Beide nutzen die 90-tägige Bedenkzeit, bis das Urteil rechtskräftig wird, um dem Partner die eigene Ungerührtheit und Unabhängigkeit unter die Nase zu reiben.
Trennung ohne Not, Ersatzpartnerschaften und deren gegenseitige Unterminierung aus Eifersucht und purer Lust am Scharmützel – doch hinter all dem die Gewissheit, dass die Liebe gar nie wirklich versiegt ist: Diese Lieblingsmotive der Screwball Comedy bilden die «awful truth» in der vielleicht schönsten Arbeit Leo McCareys, der dem frühen Tonfilm mit den Marx Brothers (Duck Soup) und mit Mae West (Bell of the Nineties) bereits neue Dimensionen der Frechheit und Absurdität erschlossen hatte. Das Erfolgsrezept in diesem Fall liegt in der mühelosen Mischung von scharfzüngigen Boshaftigkeiten mit einer Prise Slapstick und einer gehörigen Portion Romantik. Das Heldenpaar, Irene Dunne und Cary Grant, scheint wie geboren für diese Mixtur. Die physischen und verbalen Umständlichkeiten, mit denen sich die beiden am Ende der wiederentdeckten Liebe versichern, gehören zum Charmantesten, was das Screwball-Genre hervorgebracht hat. (afu)
Drehbuch: Viña Delmar, nach dem Theaterstück von Arthur Richman
Kamera: Joseph Walker
Musik: Ben Oakland
Schnitt: Al Clark
Mit: Irene Dunne (Lucy Warriner), Cary Grant (Jerry Warriner), Ralph Bellamy (Daniel Leeson), Alexander DʼArcy (Armand Duvalle), Cecil Cunningham (Tante Patsy), Molly Lamont (Barbara Vance), Esther Dale (Mrs. Leeson), Joyce Compton (Dixie Belle Lee), Robert Allen (Frank Randall), Robert Warwick (Mr. Vance), Mary Forbes (Mrs. Vance)
91 Min., sw, Digital SD, E/d