Das Champagner-Genre der Screwball Comedy wurde bei Warner Brothers, dem Ur-Studio des Gangsterfilms und des sozialkritischen Dramas, nie richtig heimisch, und komödiantische Warner-Spitzenpferde der frühen Tonfilmzeit wie Ruth Chatterton und James Cagney wirken meist einen Tick zu aggressiv und zu ordinär für das Genre. Dennoch wurden Warner-Leute wie Cagney unter Regisseuren wie Roy Del Ruth und Michael Curtiz (Jimmy the Gent) mit ihren Sperrfeuerdialogen wichtige Wegbereiter. (afu)
In Del Ruths Blonde Crazy findet Cagney auf Umwegen zu Joan Blondell, «einer Frau, die ihm an Witz, Verve und Schnelligkeit mehr als gewachsen ist. Auch nicht eben langsam gebärdet sich Newcomer Ray Milland, der vom Standard von James Cagneys Dauer-Verbal¬explosionen so beeindruckt ist, dass er seinen Ehrgeiz darauf setzt, sich selbst ebenfalls in ein Sprech-MG zu verwandeln. (…) Der Film wird zu einem beträchtlichen Erfolg – auch, aber nicht nur, weil das Publikum Cagney-Blondell als ‹wisecracking love team› geniessen will.» (Harry Tomicek, Österreich. Filmmuseum Wien, Dez. 2008)
Drehbuch: Kubec Glasmon, John Bright
Kamera: Ernest Haller, Sidney Hickox
Musik: Leo F. Forbstein
Schnitt: Ralph Dawson
Mit: James Cagney (Bert Harris), Joan Blondell (Anne Roberts), Louis Calhern (Dapper Dan Barker), Noel Francis (Helen Wilson), Ray Milland (Joe Reynolds), Guy Kibbee (A. Rupert Johnson jr.), Polly Walters (Peggy), William Burress (Col. Bellock), Maude Eburne (Mrs. Snyder), Nat Pendleton (Hank aka Pete)
79 Min., sw, 35 mm, E