Carole Lombard als schwärmerisch überspannte Millionärstochter und Gail Patrick als ihre unausstehlich arrogante Schwester pflücken anlässlich einer zynischen Benefizparty der oberen New Yorker Zehntausend einen Obdachlosen von der Müllhalde und engagieren ihn als Butler. Der vermeintliche Bettler lehrt die wohlstandsverblödeten Müssiggänger im Lauf turbulenter häuslicher Verwicklungen Moral und Manieren.
Als Spezialist für hoffnungsfrohe und hoffnungslos romantische Komödien mit sozialem Touch ist aus der Zeit der Great Depression heute fast nur noch Frank Capra bekannt. Genauso versiert auf diesem Gebiet (und von Capra masslos bewundert) aber war der ursprüngliche Cartoonist Gregory La Cava, der in seinem wohl berühmtesten Film mit dem «Thin Man»-Protagonisten William Powell als Titelheld arbeiten konnte. Powell gibt den moralisch überlegenen Butler mit der perfekten Mischung aus Pokerface und Ironie, während La Cava keine Gelegenheit zur Denunzierung der lebensuntüchtigen Snobs auslässt. Wie bei Capra ist die Sozialkritik in Exzentrik und Watte verpackt, doch sitzen das komische Timing und die Dialogpointen so perfekt, dass man sich die Stereotype hochvergnügt gefallen lässt. (afu)

Drehbuch: Morrie Ryskind, Eric Hatch, Gregory La Cava, nach der Erzählung «1101 Park Avenue» von Eric Hatch
Kamera: Ted Tetzlaff
Musik: Charles Previn
Schnitt: Ted J. Kent, Russell Schoengarth

Mit: William Powell (Godfrey Parke), Carole Lombard (Irene Bullock), Alice Brady (Angelica Bullock), Gail Patrick (Cornelia Bullock), Eugene Pallette (Alexander Bullock), Jean Dixon (Molly), Alan Mowbray (Tommy Gray), Mischa Auer (Carlo), Pat Flaherty (Mike Flaherty), Robert Light (Faithful George)

94 Min., sw, 16 mm, E