Eine junge FBI-Anwärterin soll bei der Verfolgung eines mehrfachen Frauenmörders die Intuition eines gefährlichen Soziopathen nutzen, der einst ein brillanter Psychiater war, aber selbst zum kannibalistischen Serienmörder wurde. Ihr Ringen mit dem genialen Monster endet, nachdem ihr Kindheitstrauma erneut hervorgebrochen und der Frauenmörder zur Strecke gebracht worden ist, in einer Patt-Situation.
Vermutlich der einflussreichste Thriller der 1990er Jahre, nicht nur des endlos kopierten Serialkiller-Motivs, sondern auch seiner eisigen Atmosphäre wegen, welche weit beklemmender wirkt als die fast ganz aufs Finale beschränkten blutigen Effekte. Entscheidend für diese Atmosphäre sind die extreme Gefühlskälte Anthony Hopkins' als Bösewicht Hannibal Lecter, die extreme Beherrschtheit Jodie Fosters als quasi jungfräuliche Detektivin Clarice und das daraus resultierende, untergründige Ringen um deren seelische Unversehrtheit. Nachdem sich die Schurken im Thriller der achtziger Jahre unter dem Einfluss des «Brutalofilms» vor allem durch physische und psychische Exzessivität ausgezeichnet hatten, kehrte die Figur Hannibal Lecters mit der vollkommenen Ungerührtheit eine ganz andere Facette des Bösen hervor. (afu)
Drehbuch: Ted Tally, nach dem Roman von Thomas Harris
Kamera: Tak Fujimoto
Musik: Howard Shore
Schnitt: Craig McKay
Mit: Jodie Foster (Clarice Starling), Anthony Hopkins (Dr. Hannibal Lecter), Scott Glenn (Jack Crawford), Ted Levine (Jame Gumb), Anthony Heald (Dr. Frederick Chilton), Brooke Smith (Catherine Martin), Diane Baker (Senator Ruth Martin), Charles Napier (Lt. Boyle), Kasi Lemmons (Ardelia Mapp), Roger Corman (FBI-Direktor Hayden Burke), Paul Lazar (Pilcher), George A. Romero (FBI-Agent in Memphis, ungenannt)
118 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f